Von 0 auf 3300 in 8 Buchungen

Da ich beim Blog für die komplizierten , detaillierten Berichte zuständig bin (Grenzüberquerungen und Hafenabfertigungen) schreibe ich auch den Bericht über unseren Besuch von Machu Picchu.

Als wir uns zum ersten Mal ernsthaft mit der Idee zu einem Besuch befasst haben, haben wir schnell gemerkt, dass es ein logistisches Meisterwerk braucht um dort hinzukommen, vor allem wenn man nur etwa 10 Tage im Voraus bucht. Und so haben wir dann an einem Mittag in einem Hotel in Panama den folgenden Plan entworfen und 8 Onlinebuchungen und eine gesperrte Kreditkarte später waren wir unterwegs!

  • Flug Panama – Lima – Panama – Miami: da wir relativ spät mit dem Buchen dran warer war die kostengünstigste Verbindung für den Rückflug leider ein Flug um 2Uhr morgens ab Lima-autsch. Wir sind mit Copa Airlines geflogen. 

  • Melanies Flug USA – Europa: wegen ESTA Bestimmungen muss ich wenn ich wieder in die USA einreise einen Weiterflug vorweisen. Wir haben das billigsten One-Way-Ticket für Ende September gebucht das wir finden konnten.  Danke Norwegian, auch wenn Credit Suisse die Buchung merkwürfig fand. 
  • Air BnB Lima: wir hatten eine hübsche kleine Wohnung im Miraflores Viertel von Lima. Das ist der modernste Teil der Stadt, nah am Meer und mit unendlichen Essens-, Bar- und Shopping Möglichkeiten. Was genau wir dort unternommen haben erzählen wir in anderen Blogartikeln (ja, es geht vor allem um Essen)
  • Flug Lima – Cusco: von der Hauptstadt in die entlegene Bergstadt geht etwa alle halbe Stunde ein Flug.  Wir sind mit LATAM geflogen, etwa USD 150 p.P. hin und zurück.

  • Hotel Cusco: AirBnB gibt’s hier fast gar nicht aber vom Hostel bis zum Nobelhotel ist alles vorhanden. Wir haben hier übernachtet und uns vor allem über die warmen Bettflaschen gefreut die vorm Schlafengehen verteilt wurden. Es ist ein altes Steinhaus und nachts geht es draussen auf 0 Grad runter.

  • Zug Cusco – Aguas Caliente: für dieses Stück der Reise hat man zwei Möglichkeiten: geführte 2 oder 3 Tageswanderung entlang dem Inkatrail oder eine 3,5 – stündige Zugfahrt. Man kann nich mit dem eigenen Auto nach Aguas Caliente. Beim Zug gibt es mehrere Optionen, wir haben uns für den billigsten Anbieter Incarail (hin und zurück USD 160 p.P.) entschieden. Von Cusco (bzw. Poroy, 15 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum mit dem Taxi) fährt nur morgens früh ein Zug nach AC und nachmittags einer zurück. Es gibt mehr Verbindungen ab der viel kleineren Stadt Ollantaytambo-aufpassen beim Buchen, den mit dem Taxi ist es über eine Stunde Fahrt nach Cusco. Buchung war einfach aber Tickets müssen noch in Cusco oder am Bahnhof abgeholt werden.  Ausweisen ist bei Abholung und Einsteigen notwendig. 

  • Vom Bahnhof in Aguas Caliente kann man entweder etwa eine Stunde die 300 Höhenmeter hochwandern oder einen der ständig abfahrenden Busse (USD 25 pro Person für Hin- und Rückfahrt) nehmen. Da man später in Machu Picchu in der Hitze noch genug hoch und runter läuft, denke ich man sollte vorher seine Kräfte ein bisschen schonen. Wir hatten ursprünglich Probleme diese Tickets im Voraus online (doch hier möglich) zu buchen und haben sie erst vor Ort gekauft.  Reisepass vorweisen ist beim Kaufen bzw. bei Abholung nötig.
  • Eintrittskarten Machu Picchu: der Eintritt ist (angeblich – hust) auf 2,500 Touristen pro Tag beschränkt. Ehrlich gesagt waren das die meisten 2,500 Leute die ich je gesehen hab. Ja, es ist voll und daher wie überall: am besten so planen, dass man morgens früh da ist aber, für alle Anti-Frühaufsteher, wir haben auch gesehen, dass es nachmittags ab 1 Uhr auch wieder viel ruhiger ist. Eintrittskarten kosten USD 80 pro Person. Man kann sie auf dieser sehr schlechten Seite reservieren, dann mit der Reservierungsnummer auf “payments” clicken und (nur) mit Visa bezahlen.  Beim Eingang Pass vorzeigen. 

Wegen der begrenzten Anzahl von Zug und Eintrittskarten (und weniger Auswahl bei kostengünstigen Flugverbindungen und Hotels weil wir so spät dran waren) mussten wir sichergehen, dass alles passt. Man könnte es sich einfacher machen indem man es bei einem Touranbieter als Gesamtpaket bucht, nach kurzer Recherche haben wir das aber verworfen weil es um einiges teurer ist. Auch einzeln und selber gebucht ist es aber leider kein billiges Vergnügen…

Cusco wird von den meisten Touristen als Ausgangsstation für Machu Picchu benutzt. Es liegt auf 3,300 Metern und gilt als Zentrum der Inkakultur. Nachdem man schon vorher über die Anden fliegt und hier und da schneebedeckte Gipfel sieht ist der Landeanflug über ein Hochplateau und dann noch höhere Berge einer der atemberaubensten die ich erlebt habe.

Die Stadt hat wunderschöne Häuser, Kirchen, Märkte und Plätze aber leider auch viele, viele Touristen, Billigsouvenirläden und Backpackerkneipen die zumachen wenn sich andere morgens um 5 auf den Weg zu MP aufmachen.

Wir dachten eigentlich wir würden im Zug noch ein bisschen schlafen aber die Fahrt mit aufgehender Sonne, Bergen, einem reissenden Fluss, Inkaruinen und Landleben in den Anden war zu spannend. Für sein Geld bekommt man auch Kaffee, Säfte und einen Snack und die Sitze sind sehr gemütlich. Nicht sicher was man bei den anderen teureren Zügen mehr bekommt?!

In Aguas Caliente angekommen wird man erst mal ikeamässig über einen Markt geschleust bevor man zum Bus kommt der einen dann in 20 Minuten die letzten Meter auf den Berg bringt. Schnell noch eine Pinkelpause (in MP gibt es keine Toiletten), dann anstehen und wir sind drin!

Die ersten hundert, zweihundert Meter marschieren noch alle ziemlich in einer Schlange, danach verläuft es sich aber Gott sei Dank und dann kommt auch der Ausblick auf den man gewartet hat

Die Lage der Stadt hoch oben auf diesem Gipfel auf so vielen verschiedenen Ebenen ist spektakulär. Immer wieder halten wir an und bewundern die Aussicht aus verschiedenen Winkeln und gedenken der armen Arbeiter die diese Steine hier irgendwie hochgeschleppt haben. 

Was wir schade finden ist, dass es keinerlei Tafeln mit Erklärungen gibt und auch kein Prospekt am Eingang mit irgendwelchen Infos zu Geschichte, Gebäuden, Rundwegen etc. Es sind viele Gruppen mit Tourguides unterwegs und so schnappen wir hier und da Wissenswertes auf.

Ausser dem Hauptkomplex gibt es etwas abseits noch zwei Orte zu besichtigen. Eine lange Wanderung den Berg hoch führt zu einem zweiten Eingangstor und anschliessend zum höchsten Gipfel und ein kürzerer Spaziergang geht um den Berg herum zu einer Brücke in/an der Wand über die ebenfalls der Zugang zur Stadt bewacht wurde.

Nach mehreren Stunden rumlaufen/ Aussicht geniessen/ Llamastalking/ fotografieren/ Touristen beobachten nehmen wir wieder den Bus ins Tal und anschliessend den Zug zurück.


Am nächsten Tag laufen wir noch ein bisschen durch Cusco und bemerken wieder wie sehr es uns mit seinem Bergpanorama, dünnen Luft und Touristen in Outdoorkleidung an einen Skiort erinnert. Wir besuchen den Markt der einer der besten auf unserer Reise ist. Tolle Mischung aus Handwerk, Lebensmittel und Essen und superfeine Obstsäfte.

Das war’s, das letzte GROSSE Abenteuer auf unserer Reise – viele kleine und mittlere kommen hoffentlich noch und eigentlich ist jeder Tag ein Abenteuer!

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Jetzt zurück nach Miami um El Carro wieder in Empfang zu nehmen und dann eine langsame Fahrt entlang der Ostküste nach Cape Cod.

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