Oh, wie schön ist Nicaragua

Auch wenn unser Aufenthalt hier, mit unserem ersten Halt in Matagalpa, nicht unbedingt in einer schönen Stadt anfängt, so sind wir aber begeistert von der Natur die wir hier sehen. Beginn der Regenzeit bedeutet, dass alle Bäume, Sträucher, Wiesen tief grün und die Strassen wenig staubig und wie frisch gewaschen sind. 

Nach der Tour de Force über zwei Grenzen an einem Tag erkunden wir Matagalpa für einen Tag zu Fuss und finden nix besonderes ausser einem Sturmtruppen Denkmal und einem Supermarkt der aussieht als hätten ihn Truppen vor einem Sturm leergeräumt. 


Am nächsten Tag fahren wir zur Selva Negra Kaffeeplantage ausserhalb der Stadt. Ja, Selva Negra = Schwarzwald – wie die meisten Kaffeeplantagen in diesen Ländern wurde sie Mitte der 18Hunderter von Deutschen gegründet die dann und immer noch den Export betreiben. 

Selva Negra ist Kaffeeplantage/Ökobauernhof/Hotel/Restaurant/Wandergebiet/Eventcenter….für die, die auf unserer Hochzeit waren: La Fiorida in Nicaragua. Nachdem wir schon in diversen Museen und Plantagen mehr oder weniger alles über Kaffee gelernt hatten wollen wir hier vor allem ein bisschen auf den gut ausgeschilderten Wegen wandern. 


Nach den Erfahrungen in den letzten Wochen, wo fast jede Wanderung nur mit Sicherheitsleuten und oft Polizeipräsenz möglich war, war es schön mal wieder allein und auf eigene Faust zu laufen. Obwohl, vielleicht wäre es besser gewesen jemand ortskundigen dabei zu haben….

Das Gebiet liegt relativ hoch im feuchten Nebelwald, eine meiner Lieblingszonen weil es sehr viele Tiere und wilde Pflanzen bei hoher Luftfeuchtigkeit aber relativ kühler Luft gibt. 


Wir sehen viele bunte Pflanzen und Vögel, leider immer noch keinen Quetzal aber viele Motmots und einen Tukan, und hören die Brüllaffen in den Baumwipfeln. 


Irgendwann kommen wir zu einer Kreuzung an der zwar eine Warnung steht, dass der Weg hoch zum Bergkamm SEHR schwierig ist, aber wie schlimm kann das schon sein….Leider haben wir die Auswirkungen der (noch relativ frühen aber in diesem Jahr sehr starken) Regenzeit unterschätzt und der Weg wird steil und rutschig und steiler und rutschiger. Irgendwann gibt es die ersten umgestürzte Bäume am sehr rutschigen Hang und wir klettern drüber und ziehen uns an Wurzeln und Lianen hoch. Hier gilt: immer erst zweimal fest ziehen um Stabilität und Festigkeit zu prüfen, Michael lieber viermal. 

Nach mehreren Abrutschern, und die Luft fühlt sich auch nicht mehr kühl an sondern wir sind im Schweiss gebadet, geben wir uns geschlagen und steigen wieder ab und wandern im flachen weiter. Wir sind ungefähr so braun wie der Schwarzwälderkirschkuchen den wir im Café vor dem loswandern gesehen und als Belohnung ausgesetzt haben aber den lassen wir leider sausen und hoffen stattdessen auf eine erfrischende Dusche im Hostel. 


Hoffen….denn morgens gab es nach den starken Regenfällen der Nacht kein laufendes Wasser….und leider am Mittag immer noch nicht…also unsere erste Eimerdusche mit Regenwasser um zumindest die schlimmsten Schlammverkrustungen abzuwaschen bevor es irgendwann abends dann endlich wieder Wasser gibt. 

Und dann entdecken wir Quesillos! Es ist der nicaraguanische Nationalsnack, obwohl es so füllend ist, dass es eher als volle (wenn auch nicht ausgewogene) Mahlzeit gilt. 

Tortilla mit einem Meer von saurer Sahne, einem Strang vom lokalen weisse Käse und in Essig eingelegte Zwiebeln. 


Das war’s im Norden von Nicaragua, in den letzten Bergen die wir finden konnten, jetzt wird’s richtig heiss! 

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