El Salvador – rein, rum und raus

Weiter geht es nach El Salvador – das gelobte Land der angeblich besten Strassen in Mittelamerika. Doch bevor wir zur ersten Pupuseria können, erstmal den Grenzübergang absolvieren.

Guatemala nach El Salvador: Las Chinamas

1. Hinter der Brücke winkt uns ein Zollbeamter zum Parkplatz auf der rechten Seite hinter dem kleinen Häuschen. Weil wir aus dem CA4 Land Guatemala kommen (siehe Artikel zur Ausreise aus Guat) gibt es keinen Einreisestempel für uns. Die folgende Prozedur ist nur für den temporären Autoimport.

2. Wir geben ihm Kopien von Michaels Reisepass, Führerschein und vom Fahrzeugschein, sowie die zwei unterschrieben Kopien vom Autoexportdokument von Guatemala. Er gibt seine Gegenunterschrift auf einem der Dokumente, das wir wieder zurück erhalten, und behält das andere. Er prüft nochmal die VIN Nummer, gibt dann alle Dokumente an einen Kollegen im Häuschen und sagt, dass es ein bisschen dauern wird.

3. Wir setzen uns in den Schatten und essen unsere Butterbrote.

4. Sein Kollege kommt noch ein Mal raus und will ein paar mehr Details zum Auto wissen (Farbe, Anzahl von Türen und Sitzen etc) aber nach 20 Minuten scheint alles im Computer zu sein und er begleitet uns in das grössere Gebäude auf der anderen Strassenseite. Klimaanlage!!!!

5. Nach kurzer Wartezeit präsentiert uns der Beamte dort die Importbescheinigung (2 Monate gültig) die wir überprüfen und unterschreiben.

6. Dann wieder zurück zum ersten Beamten am Parkplatz, der macht noch nen Stempel drauf und wir sind fertig. Keinerlei Kosten an dieser Grenze.

7. Wir fahren vor zu einer Schranke, zeigen das Autoimportdokument und unsere Reispässe vor und geben den kleinen Zettel vom guatemaltekischen Ausreisezoll ab. Das Auto wird nicht weiter kontrolliert und wir fahren los auf den angeblich besten Strassen Mittelamerikas.
Es war immer noch Mittagszeit und nur ein, zwei andere Autos passierten zur gleichen Zeit die Grenze. Wir haben von anderen Reisenden gehört, dass sie das umfangreiche Formular mit den Angaben zum Auto selber einfüllen mussten, aber an diesem Tag hat der Beamte alles für uns gemacht. Auch die Wartezeit bis er alles vom Papier in den Computer getippt hat war nicht allzu lang, insgesamt waren wir etwa 45 Minuten an der Grenze.

Fahren in El Salvador

Ja, die Strassen waren um einiges besser als in Guatemala, besonders im Nordwesten des Landes der am stärksten erschlossen und belebt ist. Weniger Schlaglöcher und Geschwindigkeitsbegrenzer, mehrere Autobahnen , Wasserabflüsse (besonders da wir inzwischen Regenzeit haben) und insgesamt besser ausgebaute Strassen haben uns das Leben einfacher gemacht. Wir sind zwei Mal auf relativ schlechte Strassen gekommen aber das war wirklich am Ende der Welt (El Imposible Park) und aus eigener Wahl.

Fahrtechnisch das grösste Problem war wohl San Salvador. Es ist die zweitgrösste Stadt Mittelamerikas und es herrscht viel Verkehr, zu Stosszeiten sauviel Verkehr und manchmal geht gar nix mehr und man kommt zu spät zur Cadejo Brauereibesichtigung. Die Fahrer sind aber nicht sonderlich aggressiv und mit viel Umsicht und gelegentlichem “pass-auf-hier-komm-ich” Hupen kommt man gut durch. Wegen dem vielen Verkehr ist die Luft in der Hauptstadt sehr schlecht und ich war froh nach einigen Tagen wieder aus dem Smog raus zu sein.

Wir hatten unseren zweiten platten Reifen – wieder ein Nagel, aber dieses Mal ging uns nur langsam die Luft aus und wir haben es bis zu nem Reifenflicker geschafft (die auch in El Sal allgegenwärtig sind) und USD 2 für die Reparatur bezahlt.

Wir haben zwei Wochen in El Salvador verbracht und es geschafft uns die meiste Zeit in den kühleren Berge aufzuhalten. Die Klimaanlage war trotzdem tagsüber die meiste Zeit notwendig und funktioniert nach den guatemaltekischen Reparaturen voll.

El Salvador nach Honduras, El Amatillo

Wir hatten uns entschlossen nicht lange in Honduras Halt zu machen und da es im Süden des Landes relativ wenig zu sehen gibt fiel schliesslich die Entscheidung, das Land an einem Tag zu durchqueren und nach Nicaragua durchzufahren. 420 km (davon 200km in Honduras)  sind nicht allzu viel aber zwei Grenzübergänge an einem Tag mit dem Auto sind eine Herausforderung. Los geht’s:

  1. Bereits bevor man zur Grenze kommt sollte man eine Kopie von der temporären Importbescheinigung machen da diese am ersten Halt benötigt werden und man da so schnell wie möglich durch will um den “Helfern” zu entfliehen.
  2. Etwa anderthalb Kilometer vor dem Grenzgebäude fangen die LKWs die die Grenze überqueren wollen an sich zu stauen. Da man ab da langsamer fährt um stehenden und entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen gibt es ab hier auch die ersten “Helfer” die an dieser Grenze sehr anhänglich und schon fast aggressiv sind. Wenn du nicht anhälst springen sie gerne auf’s Trittbrett und bieten dir von da ihren Service an oder sie fahren mit ihrem Motorrad hinterher bis etwa einen KM vor den Zoll wo von einer Hütte ein paar Pylonen stehen, was bedeutet, dass hier der Autozoll ist und man anhalten muss.

3. Zwischen den ganzen Neppern, Schleppern, Bauernfängern war es schwer auszumachen wer denn hier ein richtiger Zollbeamter ist – es war der mit dem saubersten, weissen T-Shirt (auf dem Photo unten hab ich ihn leider nur noch von hinter erwischt) und er wollte das Original der temporären Importbescheinigung (das er behält) und eine Kopie davon (die er abstempelt und zurück gibt)

4. In der Zwischenzeit: no necesito ayuda, no quiero cambiar dinero, sabemos a donde tenemos que ir, VETE, etc…..so schnell wie möglich ins Auto zurück und weiterfahren  – etwa ein Kilometer, an der Weggabelung nach links (nicht rechts über die Brücke) und dann auf der rechten Seite parken

5. Am Schalter haben wir unsere Reisepässe vorgezeigt, die aber, wie schon bei der Ankunft in EL Salvador, nicht abgestempelt werden. Statt dessen bekommt man auch hier wieder einen kleinen weissen Zettel den es bis zur Einreise nach Honduras aufzuheben gilt.

6. Dann zum Kopierladen auf der anderen Strassenseite um drei Kopien der abgestempelten, stornierten temporären Importbescheinigung zu machen (eine ist für die nächste Station in ES, zwei weitere für Honduras)

7. Ins Auto bis zur Brücke wo der weisse Zettel und eine Kopie aus Schritt 6 einbehalten werden. Dann über die Brücke nach Honduras.

Wie ihr vielleicht erkannt habt, fängt an diesem Grenzübergang der Kopienwahnsinn an. Es wird schlimmer auf der honduranischen Seite! Bis auf die nervigen Helfer am Anfang ging es hier aber sehr schnell – in zwanzig Minuten waren wir raus und weiter zur anderen Seite.

 

 

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