Da bin ich platt…

Wie Michael schon erwähnt hat, ist Lanqín wohl auf der To-Do-Liste eines jeden Mittelamerika Backpackers und Aktivitäten in der Gegend beinhalten Höhlenwandern und -durchschwimmen, Ziplines, auf Autoreifen den Fluss runtertreiben und ähnliches. Hauptattraktion aber ist ein tolles Naturphenomen- die Wasserbecken von Semuc Champey.

Nach einem beeindruckenden Wasserfall fliesst der Rio Cahabón  etwa 300m zum grössten Teil unterirdisch unter eine Steinbrücke. Ein anderer Teil aber speisst mehrere türkisfarben Becken auf der Brücke zwischen welche man teilweise hin- und her schwimmen kann.

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Und da die Anfahrt dorthin (weitere 10km von Lanquín, stehend im Bett eines Minitrucks) sehr anstrengend ist und man dann auch noch ein Stück wandern muss war der Sprung ins kühle Nass mehr als verdient!

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Wegen den schlechten Strassenverhältnissen hatten wir den Schwimmtrip nicht mit dem eigenen Auto gemacht und als wir zurück ins Hostel kamen wollte ich prüfen ob die Klimaanlage im Landcruiser vielleicht wie durch ein Wunder wieder funktionierte. So weit kam ich jedoch nicht, denn sofort fiel mir ein platter linker Vorderreifen auf…musste ja mal irgendwann passieren und bei den Strassen vom Vortag…

Und während ich so den Platten bewundere und mich wundere wie wir das am besten angehen, kam Diego vorbei, ein Colectivo (Sammeltaxi) Fahrer der scheinbar die meiste Zeit beim Hostel rumhängt bis sich ein paar Gringos zusammen gefunden haben um irgendwo hin zu fahren: !Tienes problema! Puedo ayudarte!

Ich gebe zu, dass ich es zuerst ein bisschen verdächtig fand wie schnell hintereinander das Problem und die Lösung auftauchten, aber nach seiner mehrstündigen Hilfsaktion (die in den kommenden Tagen nicht die einzige sein sollte) kann ich nur feststellen, dass wir es einfach nicht gewohnt sind, dass einem Menschen so schnell und selbstlos helfen.

Doch der Reihe nach: er half uns das Rad abzumachen, wir haben die Diagnose “Nagel” gestellt und dann ist er mit uns in seinem Auto ins Dorf gefahren wo es mehrere Reifenflicker gibt.

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Leider war es später Freitag nachmittag und die waren schon alle im Wochenende. Sein nächster Plan: wir kaufen ein Reifenreparaturset und machen es selber. Leider waren wir nach dem Kauf schon an der Tankstelle um Luft in den Reifen zu pumpen, als wir bemerkten, dass eins der Werkzeuge darin fehlte. Also ist er nochmal zurück zum Laden um es umzutauschen, aber es war das letzte gewesen. Er telefonierte ne Zeitlang rum, fuhr noch mehrmals los und schliesslich erreichte er einen der Flicker, der aber aber auf einer Party war. Er lies sich nach einer Weile überreden in die Werkstatt zu kommen wo der Reifen dann auch innerhalb von Minuten repariert wurde.

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Diego fuhr wieder mit uns zurück, montierte den Reifen und war auch am nächsten Morgen da um sicher zu gehen, dass die Luft hält. Machte sie und, oh Wunder, auch die Klimaanlage funktionierte wieder! Zumindest bis wir fast in Cobán waren….dort geht es im nächsten Blogpost weiter.

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