Bei dem was wir für die nächsten Monate geplant haben, ist auf Deutsch zu schreiben wahrscheinlich eins der am wenigsten ungewöhnlichen Dinge…für mich aber etwas das wirklich Umstellung und Aufmerksamkeit braucht.
Nach 15 Jahren in fast komplett englisch sprechender Umgebung merke ich, wie ich mein Gespür für Wortwahl und Satzbau mehr und mehr verliere, beim Sprechen lässt sich das oft noch überspielen aber Schreiben bereitet mir echt Probleme. Ich lese weiterhin viel in Deutsch, schaue ein bisschen deutsches Fernsehen, aber im Ausdruck wird’s schlechter und schlechter. Lustiger weise ist sprechen in saarländischem Platt flüssiger als Hochdeutsch…
Wir werden voraussichtlich ein Jahr lang unterwegs sein und dass wir dabei auch viele andere Alte-Heimat-Deutsche und Neue-Heimat-Schweizer treffen ist so sicher wie die Wurschd auf dem Brot…nehme aber an, dass wir trotzdem vor allem in Englisch sprechen werden…bzw hoffentlich auch mein Abitur Spanisch wieder zum Erwachen und Einsatz kommt.
Und dann werde ich auf Spanisch schreiben…und Michael auf Deutsch!
Und dabei sind wir bei einem Kernthema für unsere Reise: sich aus dem Gewohnten herauslösen, sich überwinden Dinge selber und anders zu tun, innere Grenzen und Schweinehunde zu überwinden.
Dass Michael und ich gerne und viel reisen ist für niemanden hier neu, aber die Art und Weise wie wir es dieses Jahr tun werden doch gewöhnungsbedürftig (vor allem für uns). Mein letztes Campen geht wohl auf ein Turnverein Zeltlager in neunzehnhundertpaarneunzig zurück (und nach soviel Alkohol schläft jeder), in Hostels geschlafen habe ich das letzte Mal bei meiner Israelreise mit 20 (und nach soviel Alkohol schläft jeder) und bei unseren Air B’n’B Aufenthalten haben wir eher die mit ganzer Wohnung (und nicht nur eine Couch) bevorzugt.
Jetzt also: Zelt, Schlafmatte, Schlafsack! Werde wohl wenn wir unterwegs sind mal unsere Ausstattung genauer vorstellen, aber so viel wird schon mal verraten, es ist ein bisschen mehr als eine Isomatte und unser Zelt hat eine eingebaute Lichterkette – es wird ein anderer Standard sein als wir gewohnt sind, aber wir wollen ja auch noch dabei Spass haben! Geplant ist etwa 1/3 Zelten, 1/3 Hostels, 1/3 Air B’n’B (dieses mal mit Ringelpietz, ohne Anfassen).
Und nochmal kommt der Saarländer durch: der Schwenker kommt mit!